Neue Heimat für Flüchtlinge in der Weidener Pfarrei Herz Jesu

Viele helfende Hände und eine Extraportion Nächstenliebe – das erfahren die Flüchtlinge aktuell in Weiden
Kleidung, Spielzeug für die Kinder, Babybetten, Möbel und sogar eine komplette Küche mit allen Koch- und Essutensilien spendeten die Menschen aus der Pfarrei und Umgebung. Ein Bäcker bot an, abends das nichtverkaufte Brot kostenlos an die Flüchtlinge abzugeben, ein Möbelhändler stellte Betten und Matratzen bereit. Aus Russland stammende Weidener, die seit rund 20 Jahren in der Oberpfälzer Kleinstadt leben, suchten Pausch auf, um die Sprachbarrieren zu überbrücken: „Als wir nach Deutschland kamen, sind wir hier so gut aufgenommen worden. Jetzt wollen wir den neuen Flüchtlingen helfen“, so wurde dem Pfarrer berichtet. „Es sind so viele kleine und große Zeichen, die die Menschen setzen“, berichtet Regionaldekan Pausch überwältigt.
In der Pfarrei wurde umgehend eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich nun um die neuen „Pfarreiangehörigen“ kümmern möchte. Eine große Liste an Freiwilligen ist schon bei Regionaldekan Pausch zusammen gekommen. So zum Beispiel Luise Müller-Engaßer, Renate Kaudel und Monika Lang, die den Familien helfen möchten, erste deutsche Wörter zu lernen. „Das funktioniert im Moment nur mit Händen und Füßen, denn russisch oder persisch sprechen wir leider selber nicht“, erzählen die drei Frauen. Aber sie sind sich sicher, dass man auch mit Bildern einiges beibringen kann. Gleichzeitig helfen mehrere Dolmetscher immer wieder bei der Verständigung. In den ersten Tagen wollen die Helferinnen den Familien aber erst einmal ihre Stadt zeigen, damit sie sich orientieren können und wissen, wo man was bekommt. Sie sollen sich heimisch fühlen in Weiden und spüren, dass die Menschen sie hier gerne annehmen.
„Wer helfen kann, soll helfen“ – eine Arbeitsgruppe kümmert sich um die frisch angekommenen Pfarreiangehörigen
In der Pfarrei wurde umgehend eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich nun um die neuen „Pfarreiangehörigen“ kümmern möchte. Eine große Liste an Freiwilligen ist schon bei Regionaldekan Pausch zusammen gekommen. So zum Beispiel Luise Müller-Engaßer, Renate Kaudel und Monika Lang, die den Familien helfen möchten, erste deutsche Wörter zu lernen. „Das funktioniert im Moment nur mit Händen und Füßen, denn russisch oder persisch sprechen wir leider selber nicht“, erzählen die drei Frauen. Aber sie sind sich sicher, dass man auch mit Bildern einiges beibringen kann. Gleichzeitig helfen mehrere Dolmetscher immer wieder bei der Verständigung. In den ersten Tagen wollen die Helferinnen den Familien aber erst einmal ihre Stadt zeigen, damit sie sich orientieren können und wissen, wo man was bekommt. Sie sollen sich heimisch fühlen in Weiden und spüren, dass die Menschen sie hier gerne annehmen.
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Monika Lang mit einem kleinen Flüchtlingsmädchen: Für Monika Lang ist Helfen selbstverständlich. |
Wenn man die Möglichkeit hat zu helfen, solle man das auch tun, so Monika Lang, die sich die Nächstenliebe aufs Herz geschrieben hat
Auch bei den notwendigen Behördengängen, zur Beratungsstelle der Caritas, verschiedenen Besorgungen oder Arztbesuchen wollen die Frauen die Bewohner begleiten: „Wenn man die Möglichkeit hat zu helfen, dann soll man auch helfen. Erst recht, wenn man hier zur Pfarrei gehört. Das ist doch ein Gebot der Nächstenliebe!“, meint Monika Lang entschieden und Luise Müller-Engaßer fügt hinzu, dass von den Menschen auch sehr viel zurückkomme. Was die Menschen zunächst brauchen sind Kleidung und Lebensmittel. Vom Sozialamt erhalten sie ab sofort Geld. Damit können sie sich die Dinge kaufen, die sie brauchen. Das sei sehr wichtig findet Pfarrer Pausch, denn sie sollen nicht das Gefühl haben, lediglich Almosenempfänger zu sein, sondern selber entscheiden, was sie benötigen und dies auch eigenständig einkaufen.
"Wir wollen diesen Menschen wieder ihre Würde zurückgeben!"
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Regionaldekan Gerhard Pausch mit der syrischen Familie Mohamadi |
Milat Mahmud aus Syrien ist mit seiner Nichte gekommen. Seine Frau und die Kinder sind noch immer in einem Auffanglager in der Türkei. In seiner Heimat hatte er einen Kaufmannsladen, doch der Krieg hat alles zerstört. Dort weiter zu leben war nicht mehr möglich. Über die Internetverbindung der Pfarrei verfolgen die Flüchtlinge die Situation in ihren Herkunftsländern. Wer ein Handy hat, versucht zurückgebliebene Verwandte und Freunde zu erreichen. Stündlich erfahren sie neue Schreckensmeldungen aus ihrer ehemaligen Heimat. Fragt man die Erwachsenen danach, was sie zuhause erlebt haben, bleiben sie meist stumm. Doch ihre Augen erzählen Geschichten. Geschichten von Angst und Ratlosigkeit. „Wir wollen diesen Menschen wieder ihre Würde zurückgeben. Wir freuen uns, dass sie hier sind. Zusammen werden wir diese Situation schon meistern“, sagt Pfarrer Pausch. Einen ersten wichtigen Schritt dazu habe man gemeinsam schon gemacht. (jas)
Quelle: Pressemitteilung des Bistums Regensburg
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